Muskelfieber und Gymnastik
Muskelfieber und Gymnastik
Oft hört man von Gästen die Frage, dass ich kein Muskelfieber habe, war das Training effektiv? Nach aktuellem Stand der Wissenschaft gibt es noch keine eindeutige Antwort auf die Ursachen des Phänomens Muskelfieber, aber es ist erwiesen, dass zwischen Kraftzuwachs und Muskelhypertrophie (Querschnittszunahme) und Muskelfieber kein Zusammenhang besteht.
Muskelfieber und Gymnastik
Die Beziehung zwischen Muskelfieber und Gymnastik
Oft hört man von Gästen die Frage, dass ich kein Muskelfieber habe, war das Training effektiv? Nach aktuellem Stand der Wissenschaft gibt es noch keine eindeutige Antwort auf die Ursachen des Phänomens Muskelfieber, aber es ist erwiesen, dass zwischen Kraftzuwachs und Muskelhypertrophie (Querschnittszunahme) und Muskelfieber kein Zusammenhang besteht. Unsere Muskeln entwickeln sich noch und die wohltuenden Wirkungen des Trainings sind auch ohne Muskelfieber wirksam.
Mögliche Ursachen für Muskelfieber
Forscher beschäftigen sich schon sehr lange mit dem Phänomen des Muskelfiebers. In diesem Blogbeitrag stelle ich Ihnen die 3 bisher bekanntesten Ergebnisse in chronologischer Reihenfolge vor.
1 - Milchsäureaufbau = Muskelfieber
Zu Beginn der Myalgieforschung kamen Forscher zu der Meinung, dass der Anstieg der Milchsäure wahrscheinlich die Ursache für die Verspannungen und Schmerzen in den Muskeln ist. Milchsäure wird in unserem Körper als Ergebnis eines sehr intensiven anaeroben Trainings produziert. Die Belastung ist so groß, dass unser Körper in Anwesenheit von Sauerstoff keine Energie mehr gewinnen kann, um die Bewegung aufrechtzuerhalten, sodass er gezwungen ist, anaerobe, also energiegewinnende Prozesse ohne Sauerstoff zu nutzen. Kohlenhydrate werden von unserem Körper während Fermentationsprozessen aufgespalten und daraus Energie gewonnen, und das Nebenprodukt dieses Prozesses ist Milchsäure selbst. Die anaerobe Energieerzeugung ist nicht effizient und nur kurzfristig nachhaltig. Anaerobe Energiegewinne sind alle kurzzeitigen (max. 30 Sekunden) schnellen dynamischen Bewegungsformen, wie z. B. Sprints beim Laufen, kurzes Schwimmen oder sogar besonders hohe Widerstände, die beim Personal Training und verschiedenen Intervallen, Zirkeltraining oder sogar auftreten die Tabata-Methode. Früher glaubte man, dass die Milchsäure, die sich in den Muskeln ansammelt, lange in den Muskeln verbleibt und dadurch das Spannungsgefühl erzeugt. Diese Sichtweise wurde nun widerlegt, da weitere Untersuchungen bewiesen haben, dass ein Mensch mit gesunder Leberfunktion die Menge an Milchsäure, die sich nach dieser Art von Training aufbaut, in etwa 20 Minuten abbauen kann.
2 - Mikroverletzungen
Spätere Forschungen verwarfen die Theorie, die auf dem Aufbau von Milchsäure basierte, und die Tests konzentrierten sich auf die Untersuchung von Muskelgewebe. Forscher stellten fest, dass es durch Belastung und Anspannung zu Mikroverletzungen in den Muskelfasern kommt, deren Heilung mit einem Entzündungsprozess und Schmerzen einhergeht. Nach der Heilung verstärkten und verdickten sich die Mikrorisse, d.h. mit Querschnittswachstum. Die Forscher, die dies untersuchten, gingen aufgrund ihrer Ergebnisse davon aus, dass die Ursache des Muskelfiebers in diesem Verletzungs- und Genesungsprozess liegt. Die Theorie konnte nicht verifiziert, aber auch nicht widerlegt werden.
3 - Das Nervensystem und Muskelfieber
Die Forschung dauert bis heute an, und basierend auf den neuesten Ergebnissen können weder Milchsäure noch Mikroschäden in den Muskelfasern als Ursache für Myalgie angesehen werden. Ersteres wurde verneint und letzteres konnte nicht bewiesen werden. Vor kurzem ist eine neue Publikation der Forschungsgruppe der Universität für Leibeserziehung erschienen, die völlig neue Perspektiven und Ideen im Bereich Muskelfieber eröffnet.
Die Myalgie selbst geht nach neuester Theorie nicht von den Muskelfasern aus, sondern von der parallel zwischen den Fasern liegenden Muskelspindel. In den Muskelspindeln befinden sich sensorische Nerven, sodass der gesamte Prozess mit dem Nervensystem verbunden ist. Durch die Belastung und Kompression kommt es zu Kompressionsverletzungen in der Muskelspindel. Dieser Vorgang erfolgt durch Bremskraft (exzentrische Muskelarbeit) oder in sehr untrainiertem Zustand.
Ausmaß und Dauer des Muskelfiebers sind individuell unterschiedlich und genetisch bedingt. Zuwächse an Muskelmasse und Kraftentwicklung stehen in keinem Zusammenhang mit Muskelkater. So entwickeln Sie sich, bauen Muskeln auf und werden stärker, auch wenn das Phänomen des Muskelfiebers nach dem Training nicht auftritt. Basierend auf der Forschung liegt das Phänomen eher in den Methoden und der Qualität des Trainings. Wenn in unserem Trainingsprogramm viele exzentrische Bremspassagen stehen oder wir uns jahrelang nicht bewegt haben und uns untrainiert in den Sport stürzen, wird es leichter, dem schmerzhaften Gefühl zu begegnen.
Zusammenfassung
- Training ist auch ohne Muskelfieber effektiv, denn das Phänomen Muskelfieber selbst ist kein muskulärer Prozess, sondern ein Prozess des Nervensystems.
- Hauptursache für Muskelfieber sind nach neuesten Erkenntnissen Schädigungen der Muskelspindeln, die bei exzentrischer Muskelarbeit oder bei sehr untrainierten Körpern auftreten.
- Das Nervensystem von Menschen, die regelmäßig Sport treiben, ist viel besser an die Belastung gewöhnt, sodass sie weniger Muskelfieber haben.
- Exzentrische, also bremsende Muskelarbeit ist eine der effektivsten Methoden zur Steigerung der Muskelmasse und die Belastung, die das meiste Muskelfieber erzeugt.
- Exzentrische Muskelarbeit und -aufgaben sind Übungen, die ab der Mittelstufe empfohlen werden, da das Verletzungsrisiko hoch ist und sie das Nervensystem erheblich belasten, daher ist es eine professionelle Aufgabe, zu planen, wann und in welcher Menge sie aufgenommen werden sollten im Trainingsprogramm.
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